Auf einen einjährigen Weg mit vielen Stunden Arbeit, vor allem auch außerhalb des Unterrichts, schaut die Initiativgruppe zurück, die den ersten Impuls zum Erhalt der Auszeichnung gab. Diese setzt sich aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangstufe 10 zusammen und bildete sich, nachdem im Religionsunterricht das Thema Ausgrenzung und dessen Folgen behandelt wurde. Unterstützung fand die Gruppe von Anfang an bei Schulpfarrerin Christiane Neumann und Religionslehrer Benjamin Scholand, die das Engagement der Schüler begrüßten.
„Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen 70% der Schüler, Lehrer und des weiteren Schulpersonals eine Erklärung unterschreiben, in der sie sich dazu bereit erklären, gegen Rassismus und Diskriminierungen vorzugehen“, berichtet Yannick Beks und Jana Langer ergänzt stolz: „Wir haben 90% überzeugen können! Dafür haben wir sogar zwei Filme gedreht und mit den Schülern jeder Klasse diskutiert!“
Bundeligaprofi Sebastian Schonlau vom SC Paderborn 07, der die Patenschaft für das Projekt übernommen hat, konnte leider nicht persönlich anwesend sein, gratulierte jedoch per Videobotschaft und fand auch nachdenkliche Worte, indem er mahnte „dass das Wir im Mittelpunkt steht und nicht die Anderen!“ So sei es schließlich auch auf dem Fußballplatz, wo man gemeinsam im Team viel stärker sei und voneinander profitiere.
Bürgermeister Carsten Torke gratulierte in seiner Ansprache allen Beteiligten für die enge Zusammenarbeit und stärkte den engagierten Schülerinnen und Schülern den Rücken, indem er feststellte, dass diese Auszeichnung ein „Alleinstellungsmerkmal und somit ein weiterer Leuchtturm der Realschule Steinheim“ sei. Torke mahnte aber auch, dass Vorfälle, wie es sie in Mölln, Hoyerswerda oder Rostock zu Beginn der neunziger Jahre gegeben habe und die zur Gründung des Netzwerkes geführt haben, gerade in der heutigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten dürfen. „Es erfordert viel Mut, couragiert zu handeln“ so Torke „aber es geht immer um den Menschen!“
Die Schülersprecher Chiara Giesbrecht und Erik Bosselmann verglichen in ihrer Rede sehr bildlich die 570 Realschülerinnen und Realschüler mit Puzzleteilen, die alle unterschiedlich sind. “Erst wenn alle Puzzleteile zusammengesetzt sind, wird ein schönes Bild daraus!“, so stellten sie den nötigen Zusammenhalt der Schülerschaft dar. In ihrer Amtszeit als Schülersprecher wollen sie sich für gemeinsame Aktionen und eine gute Gemeinschaft einsetzen.
Künstlerisch begleitet wurde das Programm durch ein Trommelquartett und eine Theateraufführung, die für viel gute Stimmung sorgten.